Archive for September 2009

Das lustige Kabinettratespiel

September 30, 2009

Jedes Mal wenn eine neue Koalition sich anschickt die nächste Bundesregierung zu stellen, ist es Zeit für das lustige Kabinettratespiel. Ziel dieses Spiels ist es die Ministerposten des nächsten Kabinetts möglichst gut den Parteien und Politikern zuzuordnen, die diese besetzten werden. Es werden folgende Punkte verteilt: Je einen für die Richtige Anzahl an Ministerposten einer Partei. Ebenfalls einen Punkt erhält man für jedes Ministerium das man erfolgreich einer Partei zuordnet. Gelingt es einem sogar die Person zu nennen, die ein bestimmtes Ministerium führen wird, wird das mit fünf Punkten belohnt. Eine Liste der bisherigen Ressorts findet sich in der Wikipedia.

Mein eigener Tipp lautet:

CDU – 8

FDP – 5

CSU – 2

Außen – FDP – Gido Westerwelle

Inneres – CDU – Thomas de Maizière

Justiz – FDP – Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

Finanzen –FDP – Hermann Otto Solms

Wirtschaft und Technologie –FDP – Rainer Brüderle

Arbeit und Soziales –CDU – Norbert Röttgen

Ernährung, Landwirtschat und Verbraucherschutze – CSU – Ilse Aigner

Verteidigung – CSU – Karl-Theodor … zu Gutenberg

Frauen und Wahrheit – CDU  – Julia Klöckner

Gesundheit – CDU – Ursula von der Leyen

Verkehr, Bau und Stadtentwicklung –CDU – Franz Josef Jung

Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – CDU – Tanja Gönner

Bildung und Forschung –FDP – Silvana Koch-Mehrin

Entwicklungshilfe – CDU – Eckart von Klaeden

Bundeskanzleramt – CDU – Ronald Pofalla

Gedanken zu Mai-HiME

September 28, 2009

Ein großer Fan von Animes wird über kurz oder lang über Mai-HiME, eine Serie aus dem magical Girls Genre, stolpern. Obwohl sie eher der seichten Unterhaltung und nicht der anspruchsvollen zuzurechnen ist, enthält die Handlung einige Elemente, über die es sich lohnt Gedanken zu machen. Das Konzept der Serie ist denkbar einfach, baue in einem ersten Teil die Charaktere auf bis sie dem Zuschauer so richtig ans Herz gewachsen sind und räume sie in einem zweiten Teil einen nach dem anderen ab.

Zugegeben der erste Teil (Die Folgen 1 bis 12 oder 13) hat seine Längen und wäre nur durchschnittlich, wenn nicht der Soundtrack einiges hermachen würde (Yuki Kajiura!). Im zweiten Teil gewinnt die Serie jedoch deutlich an Dramatik und Tiefe. Um die einzelnen Charaktere abzuräumen entfalten sich eine Reihe interessanter Konflikte. Einer dieser Konflikte ist der Grund dafür, dass ich über Mai-HiME schreibe.

Wahrscheinlich ist schon jeder mit Interesse an philosophischen Fragen auf folgendes Paradox gestoßen: Ein Altruist bezieht sein Wohlergehen aus dem Glück anderer Menschen. Wenn nun jeder Altruist wäre, um wen müssten sich die Menschen kümmern? Tatsächlich wäre das der Punkt, an dem sich der Altruismus spätestens selbst aufhängen würde. Obwohl ich diese Argumentation logisch für vollkommen überzeugen halte, konnte ich mir keine Situation vorstellen in der dieses Problem tatsächlich relevant würde. Bis ich Mai-HiME gesehen haben. Dort kommt die Beziehung der Hauptprotagonistin, Mai Tokiha, zu ihrem Bruder Takumi dem Scenario des Paradoxes erstaunlich nahe.

Die Geschichte von Mai und Takumi trägt zum Dramafaktor der Serie bei. Sie verloren in der Kindheit ihre Eltern und wäre das nicht genug leidet Takumi an einer Herzkrankheit die ihn körperlich anfällig und von regelmäßiger Medikamenteneinnahme abhängig macht. Abhilfe verspricht allein eine teure Operation in einer amerikanischen Spezialklink. Mai glaubt die Schuld an dem Zustand ihres Bruders zu haben und opfert den größten Teil ihrer freien Zeit, um Nebenjobs anzunehmen, die das für die Operation nötige Geld einbringen sollen. In der Serie wird hervorragend dargestellt mit welchen Entbehrungen Mai in dieser Situation zu kämpfen hat. Obwohl sie äußerlich immer gut gelaunt wirkt, ist sie innerlich verzweifelt. Als Tkumis Operation schließlich möglich wird, zögert er, sehr zu Mais Überraschung. Er weiß um Mais Seelenzustand und verurteilt sich für die Belastung, die seine Existenz für Mai bedeutet. Als Mei davon erfährt ist sie dem Zusammenbruch nahe; ihr harter Kampf erscheint vergeblich und kontraproduktiv gewesen zu sein. Die Dinge kommen zu einer guten Wendung als es einem Freund gelingt Takumi davon zu überzeugen,  dass er es wert sei weiterzuleben.

Mai und Takumi sind sich gegenseitig so wichtig, dass sie auf ihr eigenes Glück verzichten, wenn es für das Wohlergehen des anderen nötig ist. Aber anstatt das es sie einander stärkt, würde diese Art Beziehung in eine Katastrophe führen, wenn nicht beide fähig wären sich selbst etwas gönnen (was in der Serie sicherlich besser dargestellt ist als ich es hier beschreiben kann).

Mai-HiME ist eine Serie, die man sich ansehen sollte, wenn man die Gelegenheit dazu hat. Die Charaktere sind, obwohl sie auf den gängigen Animeklischees aufbauen, sehr glaubwürdig. Die Motive einiger von ihnen fordern das moralische Urteilsvermögen des Zuschauers heraus, ein Charakter demonstriert das destruktive Potential eines manichäischen  Weltbilds. Vielleicht hat mir das Anime auch wegen seiner liberalen Botschaften so gut gefallen.

Einer hat sich verraten

September 27, 2009

Aber erstmal bin ich bisschen glücklich. 1989 konnte ich mir das wirklich nicht vorstellen, was wir heute hier erlebt haben.

Gregor Gysi in der ARD um 19:29 zum Ergebnis der Bundestagwahlen. (Sinngemäß, der genaue Wortlaut kann leicht anders sein.)

Edit: Damit keine Missverständnisse aufkommen, er bezog sich auf das gute Abschneiden der Linkspartei.

Edit2: Durch korrekten Wortlaut ersetzt, Beleg (ab 2:23).

Edit3: Rayson versucht die einzelnen Indizien zu einem Gesamtbild zusammenzufügen.

Genderama wird aufgegeben

September 24, 2009

Wie Arne Hoffmann gestern mitteilte, wird er das Blog Genderama, einen Newsblog zur Männerrechtsbewegung, nicht weiterführen. Der mit der notwendigen Recherche und dem Beantworten von Lesermails verbundene Arbeitsaufwand  sei ihm zu hoch geworden. Insiderinformationen wird es wohl gelegentlich auf seinem Zweitblog „Hinter meinem Schreibtisch“ oder im Forum von Manndat geben.

Für mich war Genderama zwar nicht der Einstig in den Maskulismus, aber es war die Seite durch den ich lange Zeit den Kontakt zur Männerrechtsbewegung aufrechterhalten habe. Genderama zeichnete sich durch eine Kontinuität und Seriosität aus, die leider nur selten anzutreffen ist. Arne Hoffmann hinterlässt eine (vorerst?) nicht zu schließende Lücke.

Schocker: Ich geh zur Wahl

September 14, 2009

Die Politik hat alles versucht, um uns davon abzuhalten zur Wahl zu gehen. Das Wählen wurde mit Antipathieträgern in Verbindung gebracht. Sie hat versucht uns mit Nullaussagen zu demotivieren. Und sich in einer Weise präsentiert die von Satire nicht mehr zu unterscheiden ist. Zum Duett äußere ich mich erst gar nicht. Eigentlich sollte man schon aus Trotz gegen diese durchsichtigen Manipulationsversuche wählen gehen, wenn nicht wahre Souveränität auf solche Demonstrationen der Unabhängigkeit verzichten könnte.

Es gibt auch gute Gründe, die gegen das Wählen sprechen. Der eigene Wahlakt hat so wenig Einfluss, dass man auf ihn gleich verzichten könnte. Also geht es bei dem Gang zur Wahl mehr um einen symbolischen Akt. Manche meinen, dass der nur der Selbstüberhöhung dient, aber Tatsache ist, dass man die Gesellschaft nur ändern kann, wenn man sich mit Gleichgesinnten zusammentut und aktiv wird. Der Wahl fernzubleiben ist ein Ausdruck der Resignation, dass sich die Dinge nicht von ihrem vorhersehbaren Lauf abbringen lassen. Für diese Resignation gibt es keinen Anlass, der Etatismus befindet sich in der Krise und die Menschen realisieren das langsam.

Es ist zwar abzusehen, dass die reine libertäre Lehre im politischen Prozess untergeht. Es macht dennoch Sinn sich als Libertärer an ihn zu beteiligen, denn nur so besteht die Möglichkeit das libertäre Ideen in der Öffentlichkeit als realistische Option wahrgenommen werden. Eine Partei ist dann wählbar, wenn sie von Staat okkupierte Funktionen wieder vertraglichen Lösungen zuführen will, ohne dass das durch an Freiheitseinschränkungen anderer Stelle überkompensiert wird. Für die FDP sehe ich diese Schwelle erreicht. Ihr Programm ist meines Erachtens dazu geeignet  Forschung und Bildung wieder auf private Beine zu stellen und auch im Bereich Rechtspflege sehe ich positive Ansätze. Zwar gibt es auch in der FDP starke frauenpolitische Netzwerke, doch scheint man sich in einigen Dingen auch der Bedürfnisse der Männer bewusst zu werden, so spricht sie sich dagegen aus, nichtverheiratete Väter in Sorgerechtsangelegenheiten zu benachteiligen. (aktuelles Wahlprogramm S.35)

Wenn die Dinge weiterhin so laufen, wie sie sich entwickeln, wird eine weiter totalitäre Katastrophe auf uns zukommen. Resignation ist daher keine Alternative.

Edit: Gegenrede zu diesem Standpunkt hält DDH.

The Rights of Man

September 12, 2009

Nach dem düsteren Beitrag vom Mittwoch, etwas aufmunterndes. In der Irischen Traditionellen Musik gibt es eine Melodie mit dem Namen ‚The Rights of Man‘. Tatsächlich, wenn die ‚Rights of Man‘ einen Klang hätten, sie würden sich so anhören.

Droht ein europäischer Chauvinismus?

September 9, 2009

Eine der wichtigsten Tendenzen in der Geschichte der letzten 400 Jahre ist das kontinuierliche Wachstum der politischen Einheiten. Lag die politische Macht in der frühen Neuzeit noch bei lokalen Herrschern, folgte darauf der  Aufbau übergreifender Bürokratien. In den Gebieten in dem der Aufbau der Bürokratie Kleinstaaterei hinterlassen hatte, wirkte schließlich der Nationalismus als integrierende Idee. Der führte jedoch zu einem nationalen Chauvinismus, der in entsetzlichen Kriegen mündete. In der Hoffnung den nationalen Chauvinismus zu überwinden werden heute in Europa und anderswo in der Welt supernationale Strukturen aufgebaut. Die politische Klasse scheint entschlossen zu sein die EU zu einem Bundesstaat auszubauen. Angesichts dieses geschlechtlichen Hintergrunds stellt sich die Frage, ob die europäische Einigung zu einem supernationalen Chauvinismus führen wird.

Daher will ich einige Überlegungen über die Fusion von politischen Einheiten und den Ursachen des Chauvinismus anstellen. Die Fusion von politischen Einheiten ist ein Phänomen das überall auftritt wo es kooperierende politische Einheiten gibt und findet auch auf untergeordneten Ebenen statt (siehe etwa Gemeindereformen oder das Zusammenlegen von Bundesländern). So verschmolzen schon im alten Ägypten Priesterschaften indem sie vorgaben bei den jeweiligen Gottheiten handle es sich um das gleiche Wesen. Man kann also annehmen, dass Fusionen tendenziell im Interesse der Entscheidungsträger liegt.

Betrachtet man die Situation eines Politikers werden sich zwei Motive gegenüberstehen: Zum einen die Sorge die eigene Position könnte marginalisiert werden zum anderen die Hoffnung auf größere Gestaltungsmöglichkeiten. Der erste Punkt ist selbst erklärende, durch die Fusionen verringert sich die Anzahl an Personen mit Richtlinienkompetenz und wächst die Konkurrenz diese zu beeinflussen. Das Risiko die eigene Agenda nichtmehr durchbringen zu können verringert sich deutlich, wenn man eine Fusion mit Einheiten anstrebt, die von Menschen mit ähnlichen Interessen beherrscht werden. Die EU ist nur deswegen möglich weil die politischen und Intelektuellen Eliten in Europa ähnliche Vorstellungen verfolgen.

Größere Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich bei Fusionen auf zwei Arten: Zum einen wächst für die Spitze die Anzahl an Ressourcen in Form von Mitarbeitern, Einnahmen, Untertanen usw. zum anderen verbessert sich das strategische Gewicht gegenüber anderen. Gegenüber den Untertanen, den Untertanen größerer politischer Einheiten haben weniger Möglichkeiten dem Wirken der Politik auszuweichen. Es wird Menschen geben, die der Beleuchtungsmittelfreiheit wegen in eine andere Stadt ziehen würden; die Nation oder gar die EU zu verlassen, um ein Glühbirnenverbot zu entgehen, werden hingegen die wenigsten auf sich nehmen. Auch gegenüber anderen politischen Einheiten verbessert sich die Position durch schiere Größe. Werden sich ein großer und ein kleiner Partner handelseinig gewinnt der kleinere relativ gesehen mehr. Handeln etwa die EU und die Schweiz Visaerleichterungen aus, ist eine Einigung für die EU weniger bedeutsam als für die Schweiz und sie wird daher zu größeren Zugeständnissen bereit sein (beispielsweise wird sie versuchen „gute Beziehungen“ zu erhalten, indem sie das Bankgeheimnis lockert). Daraus folgt auch, dass der Druck sich zu größeren Politischen Einheiten zusammenzuschließen wächst, wenn andere Einheiten im Fusionsprozess bereits weiter fortgeschritten sind. So gibt es in der Schweiz Überlegungen, ob man die eigenen Interessen nicht innerhalb der EU besser verfolgen könne. Fusionsprozesse werden also zum Selbstläufer, wenn sie weit genug fortgeschritten sind und können dazu führen dass andere Regionen nachziehen und eigenständige Bündnisse bilden.

Ein häufig vorgebrachter Grund für Fusionen, die Möglichkeit Kosten einzusparen, kann verworfen werden. Wäre es realistische durch die Fusion von Verwaltungen Kosten einzusparen würden diese häufiger am Widerstand der Verwaltung scheitern. Tatsächlich findet man in einschlägiger Literatur die Aussage, dass bei Fusionen im öffentlichen Sektor Einsparungserwartungen in der Regel nicht erfüllt werden konnten.

Es dürften folgende Gründe dafür sorgen, dass Nationalismus oder eine vergleichbare Integrationsidee in Chauvinismus umschlägt: 1. Die Erfahrung begrenzter politischer Spielräume führt innerhalb der politischen Führung zu der Meinung, dass sollte ein Staat nicht aggressiv die Interessen seiner Politiker vertritt, die Politiker anderer Staaten die Politik dieses Staates bestimmen. 2. Im Rahmen von Divide et impera schüren Politik und Medien gezielt Feindbilder. 3. Die Integrationsidee wird zu einem verstärkten Dogma, das nicht mehr in Zweifel gezogen werden darf ohne sich ins gesellschaftlichte Abseits zu stellen. Dieses Dogma macht es unmöglich dem Chauvinismus argumentativ zu begegnen.

Der erste Punkt wurde häufig herangezogen, um Chauvinismus in verspäteten Nationalstaaten zu erklären. Also Staaten, wie Deutschland und Italien, die erst aus Kleinstaaten zusammengefügt wurden, als andere Staaten schon lange als Nationalstaaten verfasst waren. Die EU würde man auf dem ersten Blick nicht in dieser Situation sehen, sie ist der Vorreiter der supernationalen Fusionen. Dennoch müssen sich die Politiker der europäischen Staaten teilweise an Vorgaben aus den USA halten, insbesondere was die Außenpolitik betrifft. (Die USA ist vor allem gemessen an ihrer wirtschaftlichen Kraft selbst von der Größe eines supernationalen Verbandes.) Diese Einschränkungen haben zu einem Antiamerikanismus geführt, aus dem die Forderung nach einer eigenständigen EU Außen- und Sicherheitspolitik hervorgeht.

Auch wenn die Entwicklung in Europa nur eingeschränkt dem Schema eines verspäteten Nationalstaats entspricht sollte man es im Hinterkopf behalten, da es auf noch kommende supernationale Verbände zutreffen könnte.

Den zweite Punkt auf unsere aufgeklärte Gesellschaft anzuwenden wirkt zunächst widersinnig, steht divide et impera doch im Konflikt zum Selbstverständnis der politischen und intellektuellen Eliten, aber der Maskulismus hat mich gelehrt, dass einem auch massivste Vorurteile kaum auffallen, wenn man sie gewohnt ist und keinen Kontakt zu anderslautenden Meinungen hat. So muss man sich fragen, ob die zahlreichen Intervention im Namen von Demokratie und Menschenrechten nicht bereits Ausdruck eines aggressiven Extremismus. Damit mich keiner falsch versteht, der liberale Rechtsstaat ist allen anderen Staatsformen überlegen. Was ich jedoch in Frage stelle ist, das die Interventionen geeignet sind oder auch nur bezwecken ihn herzustellen.

Der dritte Punkt beschreibt zweifellos einen Umstand den in Ansetzen bereits besteht. Wer in Deutschland die EU in Frage stellt, muss sich die Frage gefallen lassen, ob er die Zeiten des Nationalismus zurückwünscht. Auch die allergische Reaktion der Eurokraten auf das irische Nein zum Lissabon-Vertrag lässt tief blicken. Keine der Etablierten Parteien positioniert sich gegen eine Weiterentwicklung der EU zu einem Bundesstaat. SPD, Grüne, die Linke und FDP fordern in ihren Wahlprogrammen, der EU mehr Staatlichkeit zu verleihen, die CDU macht zur finalen Integrationstiefe keine Aussage.

Auch wenn es verfrüht wäre von einem europäischen Chauvinismus zu sprechen, sind erste Ansätze in der Richtung bereits erkennbar. Letztlich spielt es vielleicht keine so große Rolle wie sich eine zukünftige EU-Regierung in der Außenpolitik positioniert. In einer Welt die im Wesentlichen aus supernationalen Verbänden besteht, ist ein bewaffneter Konflikt extrem unwahrscheinlich, die eigentliche Gefahr geht von der Leichtigkeit aus mit der in solchen Verbänden die Untertanen unterdrückt und von der Außenwelt abgeschirmt werden können. Ein scheinbar nach außen gerichteter Chauvinismus kann dafür als Rechtfertigung dienen.

Crosspost auf  Die Freie Welt

Edit: Wie mir seit gestern bekannt ist, hat sich schon Roland Vaubel in „Europa-Chauvinismus: Der Hochmut der Institutionen“ mit dem Zentralisierungsprozess in der EU auseinandergesetzt (Dank an DDH). Das Buch ist online verfügbar und sei zur Vertiefung empfohlen.