Archive for the ‘Mann und Frau’ Category

Warum ich (k)ein Biologist bin

Dezember 8, 2010

In zwei meiner früheren Artikel argumentierte ich mit biologisch vorgegebenen Dispositionen. In „Männlichkeit als Bedrohung und Triebfeder“ beschrieb ich das ausgeprägte Konkurrenzstreben von Männern und die gesellschaftlichen Reaktionen auf dieses. In „Warum Geschlechtsdifferenz nicht gleich Diskriminierung ist“ wie der Umstand, dass das Konkurrenzstreben bei Frauen weniger stark ausgeprägt ist, zu Unterschieden in den Lebensentwürfen führen, die sich auch in der Lohn- und Gehaltstatistik niederschlagen.

Solche Argumente haben immer etwas Anrüchiges. Konfrontiert man etwa Feministen mit Argumente, die auf evolutionsbiologischen Überlegungen basieren, wird auf diese gar nicht erst eingegangen, sondern bestenfalls wird darauf verwiesen, dass die Überlegungen das Produkt der herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse sind und somit keine Beweiskraft haben. Trifft man auf die üblere Sorte kann es einen passieren, das einem unterstellt wird, Frauen von Natur aus einen Platz zuzuweisen oder den Nazis das Wort zu reden. Argumente, die sich auf die biologischen Vorgaben beziehen, müssen also zwei Kritiken standhalten einer erkenntnis- theoretischen und ethischen.

Die Erkenntnistheoretische Sicht geht auf den Ideologiebegriff Karl Marx zurück. Dem zufolge dienen die jeweils vorherrschenden Ideen der herrschenden Klasse, indem sie die eigentlichen Machtverhältnisse verschleiern und rechtfertigen. Es wird in solchen Kritiken eine Petitio principii unterstellt, die Machtverhältnisse strukturieren die Erwartungen an den Forschungsgegenstand und diese Erwartungen führen zu Thesen, die die Machtverhältnisse rechtfertigen.

Das ist oberflächlich gesehen plausibel. Dass diese Kritik falsch ist, ergibt sich erst wenn man sich mit den Details der Forschung beschäftigt. So ist es leicht sich Ergebnisse für offene Fragestellungen zu überlegen, die mit den Erwartungen und verwendete Methoden vereinbar sind, aber die Machtverhältnisse nicht decken. Oder man betrachtet die Ergebnisse die die gesellschaftlichen Strukturen nicht decken, etwa dass die sexuellen Vorlieben der Menschen nur teilweise der Monogamie entsprechen. Zu guter Letzt ist es noch nicht mal überraschend, dass sich die bestehende Verhältnisse durch manche empirischen Befunde rechtfertigen lassen, denn die Verhältnisse müssen sich an die empirische Realität anpassen, um bestehen zu können.

Eine Erkenntnistheoretische Kritik von Argumenten müsste weit mehr leisten als der Verweis auf die Ideologiekritik. Sie müsste zeigen welche Vorstellungen der kritisierten These zugrunde liegen, wie diese zustande kommen und dass ohne sie die These nicht aufrechtzuerhalten ist. Gerade der letzte Punkt erfordert viel Sachkenntnis. Mit ist jedoch kein Fall bekannt, in dem eine derart detaillierte Kritik geleistet wurde. Die meisten Poststrukturalisten bleiben auf der Ebene der Allgemeinplätze stehen.

Kommen wir zur normativen Kritik des Biologismus. Der verbreiteteste Vorwurf ist das durch ihn die gesellschaftlichen Rollen fixiert werden. Es wird ihm die Position untergeschoben, dass Frauen und Männer ein bestimmtes Wesen hätten und Abweichungen von diesem zu bekämpfen seien. Das folgt natürlich nicht, aus dem Verweis auf biologisch vorgegebenen Dispositionen. Die empirisch-induktive Methode der Naturwissenschaften macht es unmöglich endgültige Aussagen über das Wesen einer Sache zu treffen. Wenn man einen Menschen trifft, der von dem abweicht, was man für das Wesen des Menschen hält, erfordert die wissenschaftliche Methode, dass man die Vorstellung vom Wesen des Menschen revidieren und nicht die Erscheinung des Abweichenden bekämpfen. Daher sind Versuche Wesens- zuschreibungen biologisch zu stützen pseudowissenschaftlich.

Solche Wesenszuschreibungen können auf zwei Arten verwendet werden. Zum einen können Unterschiede zwischen Populationen verwendet werden, um Diskriminierungen auf individueller Ebene zu rechtfertigen. Das ist natürlich Unsinn, da das Verhalten und die Eigenschaften der Einzelnen durch die Zugehörigkeit zu einer Population nicht vollständig determiniert sind. Es besteht immer die Möglichkeit von Abweichungen. Weil Grünäugige im Schnitt bessere vertrauenswürdiger sind als Blauäugige, kann man per se nicht alle Grünäugigen den Blauäugigen vorziehen, wenn es darum geht verantwortliche Positionen zu besetzten. Zum anderen können Unterschiede zwischen Populationen geleugnet werden. Hier wird eine Wesensgleichheit behauptet, die faktisch nicht vorhanden ist. Im Beispiel würde man aus dem zu erwartenden Umstand, dass Grünäugige häufiger in verantwortliche Positionen zu finden sind, schießen das Blauäugige diskriminiert werden und Maßnahmen fordern, die diesen Umstand beseitigen.

Die Kritik das gesellschaftliche Rollen fixiert werden, geht noch weiter. Wenn sich durch tatsächlich gegebene Fakten der Natur sozialer Unterschiede rechtfertigen lassen, wird es schon attackiert, diesen Umstand zu benennen. Anders als in der erkenntnistheoretischen Kritik geht es hier nicht mehr, um die Frage ob die gegebenen Fakten soziale Unterschiede tatsächlich rechtfertigen, sondern allein dass Unterschiede gerechtfertigt werden, ist Anlass genug, die entsprechende These zu verwerfen. Der Fehler liegt hier bereits in der Prämisse, dass alle sozialen Unterschiede zu bekämpfen wären. Soziale Unterschiede an sich müssen nicht Ausdruck von Ungerechtigkeit sein, erst wenn sie durch ungerechte Handlungen herbeigeführt wurden, sind sie das. Um zu zeigen, dass die bestehenden Unterschiede ungerecht sind, müsste gezeigt werden, dass systematisch ungerechte Handlungen begangen werden, die zu diesen Unterschieden führen. Meist wird jedoch in die Gegenrichtung argumentiert. Der Umstand das soziale Unterschiede bestehen zeige, dass ungerechte Handlungen bestehen müssen. Gerade dieser Schluss ist falsch.

Wir haben also gesehen, dass die Kritik am sogenannten Biologismus auf weltanschaulichen Prämissen beruht, die beim näheren Hinsehen in der Luft hängen. Das trifft sowohl auf die poststrukturellen auf die Erkenntnismöglichkeiten zielenden, als auch auf die normativen Kritiken zu. Sie machen nur dann Sinn wenn man sich ohnehin im linken Denken bewegt, können aber niemanden überzeugen, der die linke Gesinnung nicht teilt.

Warum Geschlechtsdifferenz nicht gleich Diskriminierung ist

November 10, 2010

So ziemlich jedes Mal wenn eine Person des öffentlichen Lebens Frauen nicht als arme vom Patriarchat unterdrückte Opfer ansieht, sondern als mündige Menschen, die über ihr Leben selbst bestimmen können, wird Gehaltsdifferenzkeule ausgepackt. Zeigt nicht die Differenz in den Löhnen, dass Frauen massiv benachteiligt werden? Und wer das nicht sofort bejaht, wird sogleich beschimpft, er hätte ja keine Ahnung und solle die Klappe halten.

Aber die Differenz in den Löhnen zeigt tatsächlich nicht, dass Frauen massiv benachteiligt werden. Dem Schluss von der Differenz auf die Diskriminierung liegt die Annahme zugrunde, dass sich bei der Abwesenheit von Benachteiligungen eine Gleichverteilung einstellen würde und daher der Umstand, dass keine Gleichverteilung vorliegt, offenbart, dass Benachteiligungen vorliegen. Der Verweis darauf die Ungleichverteilung auf individuelle Entscheidungen zurückzuführen sind, die auf unterschiedliche Einkommenserwartungen bei Männer und Frauen führen, kann noch gekontert werden. Es müssen strukturelle Ursachen dafür benannt werden, dass Männer Berufe mit höheren Einkommenserwartungen wählen, bzw. dafür dass die Berufe die für Frauen besonders attraktiv sind an Ansehen und Gehaltsmöglichkeiten verlieren. Diese Ursachen würden die eigentlichen Benachteiligungen ausmachen, heißt es dann ohne zu konkretisieren, welche Ursachen das sein sollen.

Solche strukturellen Ursachen gibt es. Sie kommen dadurch zustande das Status für Männer und Frauen eine andere Bedeutung hat. Es haben zahlreiche Untersuchungen gezeigt, dass Status Männer für Frauen attraktiver erscheinen lässt. Damit lastete auf Männer der Selektionsdruck erfolgreich zu sein. Das heißt, dass Männer auch dann versuchen sich im Wettbewerb gegen andere Männer durchzusetzen, wenn es nicht dazu dient Frauen für sich zu gewinnen. Das hat natürlich gesellschaftliche Auswirkungen. Status und Anerkennung gibt es nicht umsonst, es liegt in ihrer Natur das man etwas aufgeben muss um sie erlangen. Daraus folgt, dass in den prestigekräftigen Berufen nur dann eine Gleichverteilung vorliegen würde, wenn die Abwägung, ob der Gewinn an Ansehen die Opfer wert ist gleich ausfallen würde. Damit ist jedoch nicht zu rechnen, da für Männer Status einen größeren Gewinn bedeutet als für Frauen. Sie sind auf diese Art von Status quasi von Natur aus gepolt. (Auch für Frauen ist Status wichtig es handelt sich jedoch um eine andere Art von Status, die sich nicht so stark in Einkommen und Beruf niederschlägt.) Solche Unterschiede stellen keine Benachteiligung dar.

Wie reagieren die Feministen auf derartige Argumente? Lassen sie sich überzeugen? Haben sie selbst überzeugende Gegenargumente? Weder noch! Für sie ist auf die Biologie Bezug zu nehmen pfui und Autobahn. Wer so etwas vertritt muss auf jeden Fall der NPD nahestehen und außerdem zeigt nicht dass es auch Frauen gibt, die in Berufen mit hohem Status oder unweiblicher Konnotation  arbeiten, dass biologische Argumente falsch sind, weil es auf das Individuum ankommt?

Natürlich ist der Einzelne durch die Biologie nicht vollständig festgelegt. Darüber hinaus gibt es in der Biologie kein Musterexemplar jeder Phänotyp weicht von den Grundbauplan seiner Spezies mehr oder weniger ab. Aber um die strukturellen Ursachen festzustellen, die zur Ungleichverteilung des Einkommens führen, reicht es aus Tendenzen aufzuzeigen und genau das haben wir getan.

Das gesagte schließt natürlich nicht aus das es weiter Mechanismen gibt die zur Ungleichverteilung beitragen und die sehr wohl eine Benachteiligung darstellen. Aber die Beweislast liegt bei den Feministen zu zeigen, dass es solche wirklich gibt, wie sie aussehen und wie sie empirisch zu belegen sind. Empirie befreites rumgeschwurbel kann man dem Feminismus nicht mehr durchgehen lassen.

 

Edit: Wie sich die besprochenen Tendenzen im Arbeitsverhalten niederschlagen, kann in der Statistik nachvollzogen werden. Das unterschiedliche Arbeitsverhalten von Männer und Frauen kann die Lohndifferenz zu großen Teilen erklären. Dem hat Christian ein Artikel gewidmet. Auch CK hatte sich schon früher mit diesem Staatsfeministschen Mythos auseinandergesetzt.

Profeministischer Terror gescheitert

November 9, 2010

Am letzten Wochenende ging das erste internationale Antifeminismustreffen zu Ende und die Veranstalter ziehen eine durchaus positive Bilanz. Das es soweit kommen konnte ist nicht selbstverständlich. Schon im Vorfeld gab es Versuche das Treffen zu verhindern. Es gab mehrere Fälle von Vandalismus verbunden mit Bekennerschreiben, die gegen das Treffen gerichtet waren. (siehe auch entsprechende Berichte bei Manifold) Diese Attacken wurden sehr ernst genommen, so sagte der Eigentümer des Grundstücks, auf dem die Veranstaltung stattfinden sollte, in Folge des Drucks ab; auch dem für das Catering zuständige Hotelier wurde es zu heiß. Zu dem Terror im Vorfeld, kamen Aufrufe die Tagungen zu stören.

Das das Treffen trotzdem wie geplant stattfinden konnte ist der Kompetenz und Improvisationsfähigkeit der Organisatoren zuzuschreiben. Von Seite der Politik und das Staates gab es keine Unterstützung, im Gegenteil man versuchte sogar die Veranstaltung zu untersagen.

Derartige Vorkommnisse sind in der Geschichte des Feminismus leider keine Einzelfälle. So sammelte der Autor Arne Hoffmann in seinem Buch Männerbeben Fälle, in denen Kritiker des Feminismus durch Mobbingaktionen mundtot gemacht wurden. Prominentestes Opfer dürfte die Schriftstellerin Esther Vilar sein, die auch auf Grund personenbezogener Gewalt Deutschland verlassen musste.

Selbst wenn man den Antifeministen keine Sympathien entgegenbringt, ist es für alle die nicht der Meinung sind, dass Gesellschaftliche Auseinandersetzungen mit Gewalt zu führen sind, ein positives Zeichen, dass der Terror nicht von Erfolg gekrönt war und das Treffen stattfinden konnte.

Wie homophob ist eigentlich die Bundesrepublik?

März 13, 2010

Die Hetze gegen Gido Westerwelle nimmt absurde Züge an. Nachdem man ihm vorwarf, seine Reisebegleiter nach unlauteren Kriterien auszuwählen, hat man eine Möglichkeit gefunden en passant  homophobe Ressentiments zu bedienen. Die Tatsache, dass Westerwelle von seinem Lebenspartner begleitet wird, der möglicherweise auch geschäftlich von der Reise profitieren konnte, schafft die Gelegenheit dazu. Oder wie ist es zu erklären, dass Welt Online seinen Lesern den Sachverhalt ohne Differenzierung bewerten lässt, sodass ein Votum entsteht, das gegen Ehefrauen undenkbar wäre:

Das die Botschaft so ankam, wie sie gemeint war, zeigt der Kommentarbereich. Dort heißt es z.B:

Nach den Wahlen in NRW muss Schluss sein mit diesem Paris Hilton der deutschen Politik.

Die Deutsche Politik ist im Ansehehn der Bürger tief genug gesunken, da braucht es keine tuntige, selbstverliebte Diva, die immer ganz großes Theater macht.

Eigentlich hatte ich gehofft in Deutschland seien wir über solche Reflexe hinweg. Es ist arg eigenartig, dass ein Vorgang der jahrelange praktiziert wurde, auf einmal verdächtig sein soll.

Auch der Vorwurf, die Wirtschaftsdelegation würden nach ihrer Nähe zu Westerwelle ausgewählt, geht an der Sache vorbei. Der Sinn hinter solchen Begleitungen ist schließlich nicht, Geschäftskontakte zu knüpfen, dazu bräuchte man keinen Minister, sondern Nähe zur Regierung zu demonstrieren. Es ist also wenig sinnvoll, den Begleitern allzu große Nähe zur Regierung zu unterstellen, ohne die Praxis der Wirtschaftsdelegationen als Ganzen anzugreifen.

Momorules hat übrigens sehr Interessantes zum Thema geschrieben.

Genderama wird aufgegeben

September 24, 2009

Wie Arne Hoffmann gestern mitteilte, wird er das Blog Genderama, einen Newsblog zur Männerrechtsbewegung, nicht weiterführen. Der mit der notwendigen Recherche und dem Beantworten von Lesermails verbundene Arbeitsaufwand  sei ihm zu hoch geworden. Insiderinformationen wird es wohl gelegentlich auf seinem Zweitblog „Hinter meinem Schreibtisch“ oder im Forum von Manndat geben.

Für mich war Genderama zwar nicht der Einstig in den Maskulismus, aber es war die Seite durch den ich lange Zeit den Kontakt zur Männerrechtsbewegung aufrechterhalten habe. Genderama zeichnete sich durch eine Kontinuität und Seriosität aus, die leider nur selten anzutreffen ist. Arne Hoffmann hinterlässt eine (vorerst?) nicht zu schließende Lücke.

Männerbewegung will Dialog neu beleben

Mai 12, 2009

Die Autoren von „Befreiungsbewegung für Männer“ planen mit im Dialog zwischen Frauen und Männern neue Impulse zu setzten. Diverse Aktionen sind wohl in Vorbereitung. Darunter auch ein internationaler Kongress auf dem bisher unerhörten Wissenschaftler, Künstler, Journalisten und Psychotherapeuten ein Forum gegeben werden soll. Auf Genderama ist dazu eine Presseerklärung, mit der Bitte sie weiterzuverbreiten, erscheinen. Dieser Bitte komme ich gerne nach:

Eine Gruppe von Autorinnen und Autoren der aktuell im Psychosozial-Verlag erschienenen Anthologie „Befreiungsbewegung für Männer“ ist am 24. und 25. April 2009 in Nierstein zu einem geschlechterpolitischen Seminar zusammengekommen. Dabei ging es um die Frage, wie man auch die Anliegen und Bedürfnisse von Männern einer breiten Öffentlichkeit vermitteln kann, die Politik und Medien bislang einseitig auf die Forderungen von Frauen ausgerichtet haben. Nach Auffassung der Autoren kam es vor allem durch den starken Einfluss der feministischen Lobby zu einer ideologischen Verzerrung in der Geschlechterforschung und der Geschlechterpolitik.

Auf folgende drei Leitsätze konnte sich die Autorengruppe als Grundlage ihrer weiteren Arbeit einigen:

1.) Mann und Frau sind nicht ausschließlich kulturell, sondern auch biologisch geprägt.

2.) Unser Ziel ist Gleichverpflichtung, Gleichbehandlung und gleiche Würde von Mann und Frau. Damit vermeiden wir die Polarisierung, an der der Feminismus gescheitert ist.

3.) Männer und Frauen sind rechtlich gleichgestellt. Dieser Prozess ist abgeschlossen. Eine weitere Benachteiligung von Jungen und Männern schadet nicht nur den Betroffenen, sondern der Gesamtgesellschaft.

Die Autorengruppe plant Aktionen und einen internationalen Kongress auf dem Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen, Künstler, Journalisten und Psychotherapeuten (etc.) aus ihrer Arbeit berichten, die bislang keine Möglichkeiten hatten, ihre Erfahrungen in einen gesellschaftlich förderlichen Dialog einzubringen. Eben einen Dialog, der die Konflikte zwischen Männern und Frauen lösen möchte und nicht wie in den letzten drei Jahrzehnten in die lähmende Polarisierung von Täter und Opfer zu treiben versucht.

Die Teilnehmer der Autorengruppe sind Prof. Gerhard Amendt, Claudia Fischer, Paul-Hermann Gruner, Arne Hoffmann, Beate Kricheldorf, Eckhard Kuhla und Karl-Heinz B. van Lier.

Ihr Ansprechpartner für Journalisten und andere am Thema Interessierte ist Arne Hoffmann. Er ist telefonisch zu erreichen über 06124-721680 und online über die Kontaktmöglichkeit seiner Website www.arnehoffmann.com. Anfragen an andere der genannten Autoren werden zügig weitergeleitet.

Die Herausgeber des Buches „Befreiungsbewegung für Männer“
Paul-Hermann Gruner und Eckhard Kuhla
Darmstadt/Syke, den 12.Mai 2009

Männlichkeit als Bedrohung und Triebfeder

März 24, 2009

Ein bleibendes Thema der Männerbewegung ist die Frage, was die Männlichkeit ausmacht und wie mit ihr umzugehen ist. Da Männlichkeit eine Fassette der Sexualität darstellt, ergibt sich eine Antwort von selbst: Männlichkeit ist, was von Frauen begehrt wird. Wie wir aus eigener Anschauung oder Studium von PU-Lektüre wissen hängt diese Begehren vom Sozialen Rang und der Souveränität des Mannes ab. Da Männer im Gegensatz zu Frauen mit mehreren Partnern gleichzeitig Nachkommen haben kann, ist der Anteil Männer, die von Frauen als attraktiv empfunden werden, kleiner als umgekehrt. Das urtümliche Familienmodell war die Polygynie. Natürlich hat sich dieser Umstand auf die angeborenen Verhaltensweisen der Männer ausgewirkt. Eine Folge ist der ausgeprägte Wettbewerbsinstinkt und das Streben zur Spitze. Um bei Frauen Erfolg zu haben reicht es nicht Mittelmaß zu sein, Mann muss sich über die Anderen erheben. Hierin liegt die Ursache dafür, das Linke die Männlichkeit bekämpfen und abschaffen wollen, das natürliche Verhalten der Männer vereitelt ihren Traum einer egalitären Gesellschaft.

Tatsächlich ist diese Verhalten nicht unproblematisch und die Ursache für Konflikte. Ändern lässt es sich jedoch nicht. In jungen Jahren werden Rangkämpfe noch körperlich ausgetragen, mit zunehmendem Alter werden sie jedoch subtiler. Das Dissen ist eine Form die sich bei Jugendlichen beobachten lässt. Die Möglichkeit bei Rangkämpfen auf Gewalt zurückgegriffen wird bleibt jedoch bestehen, insbesondere wenn es nicht gelingt jungen Männern die Regeln einer Gesellschaft einzuschärfen. In vergangenen Zeiten war es eine Funktion des Patriarchats die Aggression der nachrückenden Generation zu kontrollieren.

Es ist kaum bekannt, dass das Patriarchat nicht in erster Line die Herrschaft der Männer über die Frauen bedeutete, sonder die Herrschaft der Elterngeneration über die Kinder. Zweck des Patriarchats war es die Reproduktion in bestimmter Weise zu steuern. Es sollten nur Kinder geboren werden, wenn die Familie die Ressourcen hatte sie auch durch zubringen, dafür sorgte das Verbot kein Sex vor der Ehe zu haben und die war einem Paar nur möglich, wenn der Ehemann über ein ausreichendes Einkommen verfügte. Damit sich der Mann sicher sein konnte nur die eigenen Kinder zu unterstützen, wurde die Sexualität der Frau besonders streng kontrolliert. Die Aggression der Heranwachsenden sollte durch die Autorität des Vaters gehemmt werden. Da diese durch langjährige Betaisierung oft zerstört war, musste durch Religion ein Ersatz geschaffen werden.

Mit dem technischen Wandel wurden die Funktionen das Patriarchats zunehmend überflüssig. Mit der industriellen Revolution stiegen die Löhne auch einfacher Arbeit auf ein Niveau, dass die Einschränkungen, wer eine Ehe schließen darf, von immer mehr Menschen überwunden werden konnte. Verhütung trennte die Reproduktion von der Sexualität und auch Kuckuckskinder wären dank Vaterschaftstest kein Problem, wenn sie nicht kriminalisiert werden würde. Das wichtigste ist jedoch, dass es die dynamische Wirtschaft des Kapitalismus schafft, die Aggression junger Erwachsender in produktive Bahnen zu lenken. Dem Kaputtkonkurrieren des Überkommenen in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur.

Die maskulistische Internetstrategie

Februar 2, 2009

Marco hat angeregt, die liberale/libertäre Blogosphäre durch gegenseitiges Verlinken zu stärken. Auf diese Weise sollen die einzelnen Blogs in Suchmaschinen sichtbarer werden, um so Zentristen und Unpolitische Kontakt mit liberalen Ideen zu verschaffen. Ergänzend dazu will ich nun eine offensivere Strategie besprechen, mit der vor allem Maskulisten Gegenpropaganda betreiben.

Die maskulistische Internetstrategie lebt davon, dass sich die feministische Propaganda leicht wiederlegen lässt, wenn man die richtigen Fakten kennt. So wurde etwas die feministische These, häusliche Gewalt gegen Männer sei so gut wie nicht existent, da Frauen von Natur aus friedlich sind, durch Dunkelfeldstudien wiederlegt.  Dennoch wird sie von dem Medien weiterverbreitet. Im Internet gibt es eine einfache Methode solche Desinformationskampanien zu bekämpfen: Die meisten Online-Angebote von Medien, die sich an der Desinformation beteiligen lassen Kommentare zu. Von dort aus lassen sich die Dinge richtig stellen. Entsprechenden Links sorgen dafür, dass die Richtigstellung auch überzeugender wirkt. Kern dieser Strategie ist, ein zentraler Sammelpunkt für Informationen und die zugehörigen Belege. In der Vergangenheit hat eine Unterseite von Manndat diese Funktion erfüllt. Zurzeit gibt es Bestrebungen eine themenbezogene Wiki auf zubauen, die in Zukunft eine größere Breite an Fakten und Quellen liefern könnte.  Da sich häufig hitzige Diskussionen an maskulistische Kritik anschließen, hat es sich als hilfreich erwiesen, die Kräfte zu bündeln. Was die Maskulisten erreichen, indem an bestimmten Orten, wie Genderama oder einschlägigen Foren auf feministisch beeinflusste Berichterstattung aufmerksam gemacht wird. Oft mit der Notiz „Es gibt eine Kommentarfunktion“.

Wie wirksam diese Strategie ist, lässt sich mit meinen mitteln natürlich kaum beurteilen. Da sich die Männerbewegung auf einem guten Weg befindet, gehe ich davon aus, dass sie ihren Zweck erfüllt und die Maskulisten durch sie sowohl neuer Zulauf erhalten als auch die Berichterstattung beeinflussen können. Prinzipiell halte ich es für möglich, dass auch Libertäre eine solche Strategie übernehmen können, man denke etwa an Desinformationskampanien zugunsten des Mindestlohns oder die Verharmlosung des Kommunismus. Wir sind jedoch besonderen Schwierigkeiten ausgesetzt die sich aus der Komplexität unserer Themen ergibt. Texte aus Mises.de lassen sich kaum mal eben in eine Debatte einstreuen. Was man von den Maskulisten übernehmen kann ist erstens das Bemühen Fakten zentral zu sammeln und zweitens die Angewohnheit Argumente an die Orte zu tragen, wo sie sonst nicht zu vernehmen sind.

Manipulative Charaktere – Eins, Die Romantikerin

Dezember 2, 2008

Mit die verbreitesten Manipulationen sind die Vorstellung, die die Kultur von der Liebe entwirft. Verbreitet werden sie durch Liebesfilme bis hin zu Ratgebern. Manipulativ sind diese Vorstellungen, weil sie zum einen dazu dienen, unsere Ängste zu rationalisieren, andererseits geben sie vor allem Frauen Rechtfertigungen für dreiste Forderungen und Verhaltensweisen. Obwohl die meisten Menschen die romantischen Vorstellungen als naiv abtun, gilt es als unhöflich sie in aller Schärfe zu kritisieren. Einige Beipiele:

‚Die Liebe ist das wichtigste im Leben‘ – Natürlich trägt eine intime Beziehung ungemein zur Lebenszufriedenheit bei, diesen Satz jedoch ernst zu nehmen würde bedeuten alle jenen, die aus verschiedenen Gründen keinen Partner finden, zum Unglück zu verurteilen. Die Verzweiflung, mit der einige Singles ihre Suche nach Liebe betreiben, ist ein Ergebnis dieser Vorstellung. Völlig unglaubwürdig wird sie, wenn man gelernt hat Shit-Test zu erkennen oder Gelegenheit hatte zu beobachten, wie sich wirtschaftliche Durststrecken auf das Bindungsverhalten von Frauen auswirken. Nach solchen Erfahrungen fragt mann sich, ob es nicht entspanntere Wege zum Glück gibt.

‚Es gibt den Richtigen‘ – Dieser Satz impliziert, dass das Scheitern in der Liebe nicht auf eigene Unzulänglichkeiten zurückzuführen ist, sondern auf eine Art Inkompatibilität. Jemand der dies zu ernst nimmt, wird um die Möglichkeit betrogen durch Arbeit am eigenen Charakter überhaupt erst die Fähigkeit zu erlangen eine erfüllende Beziehung zu führen, unabhängig davon ob man in einer Beziehung ist oder eine sucht. (Dieser Satz darf keinen Falls als Aufforderung verstanden werden sich dem Partner anzupassen.) Man sollte sich nicht darüber hinwegtäuschen, dass es einfacher ist sich selbst zu ändern als Andere.

Ein zweites ist in der Vorstellung angelegt, die Auffassung das wahre Liebe, hat sie sich einmal entfaltet, mehr oder statisch ist; Liebe ist quasi die Konsequenz zweier kompatibler Charaktere und nicht die eines bestimmten Verhaltens. Diese Auffassung führt etwa dazu, dass jemandem, der eine Beziehung einmal angezweifelt hat, vorgeworfen wird niemals wirklich geliebt zu haben oder zu der eitlen Hoffnung, dass die gegenseitigen Gefühle nicht enden werden. In Wirklichkeit ist diese Art von Gefühlen sogar äußerst dynamisch, verhält sich der Partner nicht mehr auf eine Art und Weise, die die Anziehung begründet, verfliegen sie. Hat es ein Mann geschafft eine Frau zu verführen, muss er diese Verführung solange fortsetzen, wie er Interesse an ihr hat.

‚Eifersucht ist proportional zur Intensität der Liebe‘- Eifersucht wird als Liebesbeweis gesehen, fehlende Eifersucht als Indiz führ die Abwesenheit tiefer Gefühle. Tatsächlich ist Eifersucht nicht anderes als Verlustangst und das Gefühl nicht genügend wert für den Partner zu sein. Äußerst unattraktive Eigenschaften, also ist es ratsam die eigene Eifersucht nicht zu zeigen, nicht auszuleben und nach Möglichkeit zu überwinden. Frauen versuchen häufig Männer eifersüchtig zu machen, um sich sicher zu sein diese gebunden zu haben. Stellt sie fest das sie ihn nicht ausreichend gebunden hat ist das zwar frustrierend für sie, sie wird aber mehr in die Beziehung investieren. Daher wird sie, um sich die Frustration zu ersparen, den Mann ermutigen seine Eifersucht offen zu zeigen, der Ursprung der Vorstellung Eifersucht sei gesund.

Die Liste lässt sich noch und noch verlänger, wer sich vor dem Romantizismus schützen will, dem empfehle ich sich in Pick-Up einzulesen. Man tut der Liebe unrecht, wenn man versucht sie zu einem Ideal zu überhöhen, dem sie nicht entsprechen kann. Überzogene Erwartungen sind der sicherste Weg zur Enttäuschung. Baut man seinen Lebensplan auf solche Ideale und Erwartungen, kann die folgende Enttäuschung existenzvernichtend sein.

Über den Zusammenhang von Maskulismus und Libertarismus

Dezember 1, 2008

Über ‚Die Söhne von Perseus‘ bin ich auf einen Text aufmerksam geworden, der die Verbindung von Maskulismus und Libertarismus thematisiert, gestoßen. Der Autor verneint die Frage, ob es eine Schnittmenge zwischen den Zielen beider Ideologien gebe. Es sei „vollkommen irrelevant welches Geschlecht nun mehr unter diesem System zu leiden hat“. Ich teile diese Ansicht nicht, es gibt zwischen Maskulismus und Libertarismus zahlreiche personale und inhaltliche Parallelen.

Die personalen Parallelen bestehen in dem Umstand, dass überdurchschnittlich viele Libertäre Maskulisten sind und vermutlich auch umgekehrt und dass die meisten Libertären und Maskulisten zumindest von der jeweiligen anderen Position Kenntnis haben, was ansonsten eher die Ausnahme ist. Meines Erachtens lässt sich dieser Umstand auf einen ähnlichen Charakter und ähnliche Biographie der Anhänger beider Anschauungen zurückführen. Beide neigen dazu nonkonformistische Ansichten in Erwägung zuziehen, bringen die Fähigkeit mit in verschiedenen Vorkommnissen Zusammenhänge zu entdecken und sind bereit aus diesen Konsequenzen zu ziehen. Viele Maskulisten sind auf Grund einer Lebenskrise mit maskulistischen Ideen in Berührung gekommen. Ich vermute aus meinen Erfahrungen heraus das Libertäre dazu neigen in diese Art von Krisen zu geraten.

Inhaltliche Parallelen verdanken sich zunächst dem wechselseitigen Verhältnis von Theorie und Empirie: Die Missstände, die der Maskulismus entdeckt und anprangert, entsprechen genau denen, die ein Libertärer in einem Staatwesen wie dem unsrigen erwartet: Interessensgruppen gelingt es den Staat ideologisch zu beeinflussen, so dass dieser zum einen die Ideologie fördert und vor Kritik schützt, zum anderen der Interessensgruppe auf Kosten von anderen Vorteile gewährt. Die Geschichte des Feminismus ist eine hervorragende Demonstration der Etatismustheorie. Bekämpft der Libertarismus alle Arten von Kollektivismus mit axiomatisch-prinzipiellen Ansätzen, bekämpft der Maskulismus die von Politik und Feminismus konstruierten Geschlechtsbilder mittels empirischer Faktenberge. Daher ist es für einen Libertären oder Maskulisten äußerst nützlich die Ideen und Entdeckungen des anderen zu kennen. Neben den Parallelen die die Realitätsbeschreibung beider Bewegungen berühren finden sich auch welche auf der Ebene der Ideale: Für beide Ideen spielt die Eigenverantwortung eine zentrale Rolle: im Libertarismus hat der Einzelne allumfassende Eigenverantwortung, der Maskulimus ist die Gegenbewegung zu den Versuchen Frauen aus jeder Art von Eigenverantwortung zu entheben.

An dieser Stelle schließe ich den Überblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Es sollte deutlich geworden sein, dass Maskulismus und Libertarismus so viele Berührungspunkte aufweisen, dass es sich lohnt darüber zu spekulieren, ob beides nur verschiedene Aspekte einer Seite einer tieferen Polarität sind. Zuletzt eine Wahrung: die Parallelen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass man für ein Bekenntnis zum Maskulismus oder Libertarismus eine große innere Hürde, die Aufgabe gewohnter Denkmuster und Wertvorstellungen, überwinden muss, sodass die meisten Anhänger einer der beiden Ideen der jeweils anderen eher skeptisch bis feindselig gegenüber stehen.